DIE ENTHEMMTE MITTE (DIE »MITTE« STUDIE 2016)

Autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland


Die Leipziger »Mitte« Studien sind Repräsentativerhebungen zur autoritären und rechtsextremen Einstellungen in Deutschland. Durchgeführt wird sie als Langzeituntersuchung im Zweijahresrhythmus von einer Arbeitsgruppe um die Sozialpsychologen Oliver Decker, Johannes Kiess und Elmar Brähler an der Universität Leipzig. 2001 wurde von elf deutschen Experten der empirischen Sozialforschung die Messmethode ausgehandelt und die Arbeitsdefinition formuliert:

»Der Rechtsextremismus ist ein Einstellungsmuster, dessen verbindendes Kennzeichen Ungleichwertigkeitsvorstellungen darstellen. Diese äußern sich im politischen Bereich in der Affinität zu diktatorischen Regierungsformen, chauvinistischen Einstellungen und einer Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus. Im sozialen Bereich sind sie gekennzeichnet durch antisemitische, fremdenfeindliche und sozialdarwinistische Einstellungen.«

Ab Seite 23 der aktuellen Studie werden die Erhebungsmethoden erklärt. Die Namensgebung der Studie verweist auf die Annahme, dass rechtsextremes Gedankengut nicht, wie oft gedacht wird, ausschließlich vom extremistischen Rand, sondern auch verstärkt aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Eine Gesellschaft, die mit chauvinistischen Ressentiments durchsetzt ist, kann ausschließlich eine chauvinistische Sozialisierung anbieten. Kein Mensch in dieser Gesellschaft kann behaupten von diesem Einfluss gänzlich losgelöst zu sein, sei es nur unterbewusst.

PDF Die aktuelle Studie 2016:
www.otto-brenner-shop.de/uploads/tx_mplightshop/Buch_Mitte_Studie_Uni_Leipzig_2016_OBS.pdf

PDF Zusammenfassung der aktuellen Studie 2016:
www.uni-leipzig.de/pressedaten/dokumente/dok_20160615154026_34260c0426.pdf